© Man Ray, 1933
Joan Miró
Joan Miró kam 1893 in Barcelona zur Welt, doch emotional geprägt wurde er von Mont-roig, Paris und Mallorca. Mont-roig ist eine kleine Gemeinde in der Provinz Tarragona, die den Gegenpol zur intellektuellen Bewegung darstellt, die Miró in den zwanziger Jahren in Paris erlebt. Während sich der Künstler in der französischen Hauptstadt aktiv an der Avantgarde-Bewegung beteiligt, dienen ihm die Aufenthalte in Mont-roig zur Festigung seiner eigenen Identität. 1956 beschließt er endgültig ins selbst erwählte Exil auf Mallorca zu ziehen. Dort entwirft ihm der Freund und Architekt Josep Lluís Sert das Atelier, von dem er immer geträumt hatte.
Während seiner künstlerischen Laufbahn fühlt Miró sich von augenscheinlich gegensätzlichen Kräften und Konzepten angezogen: Himmel und Erde, Tag und Nacht, Gewalt und Flucht, Gemälde und Antigemälde. Der kreative Impuls, der aus der Versöhnung dieser gegensätzlichen Kräfte hervorgeht, hat eine der außergewöhnlichsten Bildsprachen des 20. Jahrhunderts zum Ergebnis.